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Was sind Naturheilmittel?

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1. Definition von Naturheilmitteln

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a) Naturheilkunde

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Naturheilmittel ist ein Begriff aus der Naturheilkunde und bezeichnet eine Vielzahl von Methoden zur Förderung der Gesundheit und der Therapierung von Krankheiten. Bei den Methoden bedient man sich Mitteln, die in der Natur vorkommen. Sie alle zielen darauf ab, die Selbstheilungskräfte des Körpers und des Geistes zu aktivieren. Einer der bekanntesten deutschen Vertreter der Naturheilverfahren war der Mediziner und Chefarzt des Parksanatoriums Schönau im Schwarzwald Prof. Dr. Alfred Brauchle. Er führte in seinem 1952 in der 8. Auflage erschienenen Buch "Das große Buch der Naturheilkunde" eine Kategorisierung der "natürlichen" Heilmittel ein. Er unterteilte die Mittel und Reize für die Aktivierung der Selbstheilungskräfte in:

  • die Sonne

  • das Licht

  • die Luft

  • die Bewegung

  • die Ruhe

  • die Nahrung

  • das Wasser

  • die Kälte

  • die Erde

  • die Atmung

  • die Gedanken

  • die Gefühle

  • die Willensvorgänge

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Kneipp-Denkmal in Bad Wörishofen

Kneipp-Denkmal Bad Wörishofen, Urheber Lothar Spurzem, Genehmigung CC-BY-SA-2.0-DE, Originalbild

Die Kategorisierung der Heilmittel und Reize wird auf der WEB-Seite Kräuterkultur noch weiter vertieft.

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In der Folge wurden diese "natürlichen" Mittel und Reize noch um "natürliche"  Arzneimittel erweitert. Diese Arzneimittel werden aus Pflanzen oder Pflanzenteilen hergestellt. Aber auch aus Tieren oder aus Dingen  der unbelebten Natur. Diese können in ihrer ursprünglichen Form angewendet oder weiterverarbeitet werden. Beispiele für Naturheilmittel sind Johanniskraut (Pflanzen), Flohsamen (Pflanzenteile), Schwarzkümmelöl (verarbeitete Pflanzen), Blutegel (Tiere) oder Heilerde (unbelebte Natur).

 

Pflanzliche Naturheilmittel sind auch unter dem Namen Phytopharmaka bekannt. Diese pflanzlichen Arzneimittel enthalten immer eine fix definierte Menge an Wirkstoffen und weisen dadurch gleichbleibende Qualität und Wirksamkeit auf. Sie unterliegen in der Regel den gleichen strengen klinischen Studien und Tests,  wie die chemischen Arzneimittel.

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Zur weiteren Vertiefung und Abgrenzung der Naturheilkunde zur klassischen Schulmedizin sei das Buch "Naturheilkunde: Grundlagen, Anwendungen, Ziele" von Malte Bühring empfohlen. Er betrachtet die Thematik aus einer eher wissenschaftlichen Sichtweise. Den Unterschied der Selbstheilung (Naturheilmittel) zur Fremdheilung (Schulmedizin) erklärt er folgendermaßen: "Häufig wirken Naturheilmittel und Naturheilverfahren nach einem besonderen therapeutischen Prinzip. Sie führen dann nicht zu einer unmittelbaren, "künstlichen", d.h. einer künstlich herbeigeführten Heilung, sondern sie stellen Bedingungen her und regen Prozesse an, mit welchen eine Gesundung des Organismus aus sich selbst heraus möglich wird. Statt zu einer Fremd - kommt es jetzt zu einer Selbstheilung.  ... Diese Anregung körpereigener Fähigkeiten zur Regeneration und Gesundung gilt vielen Ärzten als die eigentliche und physiologische, als eine besonders wertvolle und als eine wirksame Therapie."

b) Alternativmedizin

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Alternativmedizin und Komplementärmedizin werden oft miteinander verwechselt. Am leichtesten ist die Unterscheidung, wenn man sich auf die Wortteile "Alternativ" und "Komplementär" konzentriert. Alternativ bedeutet "anstatt". Eine Auswahl unter mehreren Möglichkeiten zu treffen. Die Alternativmedizin erhebt daher den Anspruch, eine spezielle Behandlungsmethode auszuwählen und eine andere Behandlungsmethode (die der Schulmedizin) nicht anzuwenden.  

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Komplementär bedeutet "ergänzend". Eine komplementäre medizinische Behandlung bedeutet also eine Behandlung zusätzlich/unterstützend zu einer schulmedizinischen Therapie.

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Eine wissenschaftlich anerkannte Definition für die Alternativ- und für die Komplementärmedizin gibt es aber nicht. Wenn z.B.  alternative Heilmethoden ergänzend zur klassischen Schulmedizin eingesetzt werden, handelt es sich nach unserer oben angeführten Beschreibung nicht mehr um eine Alternativmedizin, sondern um eine Komplementärmedizin. Trotzdem wollen wir in dieser kurzen Einführung versuchen einige typische Heilmethoden, sowohl für die Alternativmedizin, als auch für die Komplementärmedizin vorzustellen. Detailliertere, symptomspezifische  Heilverfahren  werden wir an anderer Stelle behandeln.

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Die hier vorgestellten alternativen Heilmethoden machen jeweils unterschiedliche Ursachen dafür verantwortlich, dass Krankheiten entstehen können. In der Akupunktur sieht man die Ursache für Krankheiten in Störungen des Energieflusses in imaginären Leitbahnen. Die Homöopathie folgt dem Prinzip der modernen Impfungen. Das was krank macht,  aktiviert in winzigen Dosen verabreicht die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die Schüssler Salze führen die Ursache von Krankheiten auf einen gestörten Mineralhaushalt der Zellen zurück. Und die Bachblüten Behandlung macht seelische, geistige und emotionelle Störungen für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich.

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Traditionelle chinesische Medizin (TCM)

Die traditionelle chinesische Medizin ist eine typische Heilmethode aus der Alternativmedizin. Ihre Vorgehensweise ist gänzlich anders als in der klassischen Schulmedizin. Für die TCM ist der Mensch nur ein Teil des Kosmos. Eingebettet in ein energetisches Wirkungsgefüge. Und Krankheiten hängen  mit Fehlfunktionen im Energiefluß zusammen.

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Yin und Yang

Die Behandlung von Krankheiten in der TCM basieren immer auf dem Yin und Yang Denken. Yin und Yang bezeichnen in der chinesischen Denkweise Polaritäten der verschiedenen Erscheinungen im Leben. Dem Begriff Yang werden Helligkeit, Wärme, Aktivität, Himmel und das "oben" Liegende zugeordnet. Dementsprechend werden dem Begriff Yin gegensätzliche Bezeichnungen zugeordnet. Das Dunkle, Kalte, Ruhende, die Erde und das "unten" Liegende.

Wer sich tiefer in die Theorie des Yang und Yin einarbeiten will, sei auf die  Ausführungen von Dr. Carl-Hermann Hempen und Dr. Josef Hummelsberger aus dem Jahr 2013 verwiesen. Insbesondere betreffend des Einflusses von Yang und Yin auf die chinesische Medizin.

Akupunktur

Zum Verständnis der Akupunktur sollte man wissen, dass in der chinesischen Medizin der Körper von Meridianen durchzogen ist. Das sind Leitbahnen, die wie Flüsse den Körper durchziehen. In ihnen zirkuliert die Lebensenergie Qi, die die Stoffwechselvorgänge aufrecht erhält. Die Leitbahnen verlaufen nicht willkürlich im Körper, sondern sind systematisch organisiert. Beginnend mit den 12 Hauptmeridianen, die symmetrisch (spiegelbildlich) am Körper angeordnet sind, verästeln sie sich immer mehr, bis sie auf der untersten Stufe in 12 Muskelleitbahnen und schießlich in den Hauptregionen enden.

 

Bei gesunden Menschen fließt das Qi harmonisch und alle Organe sind gesund. Bei kranken Menschen ist der Energiefluß gestört. Die Ursache der Störung kann in einer Schwäche der Lebensenergie oder in einer Fülle der Lebensenergie liegen. Gesundheitliche Probleme können ihre Ursache aber auch in einer Blockade des Energieflusses haben. Die Aufgabe der Akupunktur ist es, den Fluss des Qi wieder zu harmonisieren und dadurch den Körper gesunden zu lassen.

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Allein entlang der 12 Hauptmeridiane liegen 361 Akupunkturpunkte. Auf  den 

Akupunktur Meridiane

Akupunktur-Meridiane

Urheber pixabay, Genehmigung CC0 Creative Commons, Originallink

restlichen Leitbahnen befinden sich  noch zusätzliche Akupunkturpunkte. In Summe gibt es ca. 1.000 Akupunkturpunkte. Da jeder Akupünkturpunkt mit mehreren Organen oder Körperteilen verbunden sein kann, kann das Setzen einer Akupunkturnadel Störungen gleichzeitig in mehreren Regionen beseitigen.

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Eine Spezialform der Akupunktur ist die Ohr-Akupunktur. Die Ohren besitzen Reflexzonen, wodurch sie mit einer Vielzahl von Organen und Körperregionen in Verbidung stehen. Sollten die Beschwerden schon chronisch geworden sein, dann können auch "Dauernadeln" gesetzt werden, die bis zu 2 Wochen am Ohr verbleiben können. Zwecks Stimulation sollten diese jedoch mehrmals täglich bewegt werden. Eine weitere Spezialform der Akupunktur ist die Schädelakupunktur. Auch hier wird mit Reflexzonen gearbeitet.

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Eine Akupunktur kann mittels Nadeln oder Laser durchgeführt werden. Eine Mischform stellt die Elektro-Akupunktur dar. Hier werden zwar auch Nadeln gesetzt. Durch diese fließt jedoch Wechselstrom, wodurch die Stimulierung der Akupunktur-Punkte gesteigert wird.

 

Weitere Möglichkeiten zur Beeinflussung der Energiebahnen besteht durch die Akupressur und durch die Moxibustion. Bei der Akupressur wird durch Druck oder sanfte Massage der Akupunkturpunkte der Energiefluss wieder normalisiert. Bei der Moxibustion findet die Stimulurierung der Akupunkturpunkte durch Hitze statt. Dabei wird die Hitze durch das Abbrennen von Moxakraut erzeugt.

Homöopathie

(zum Überschriftslink Homöopathie bitte auch die kritischen Leserkommentare lesen)

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Dr. Samuel Hahnemann

Homöopathie aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers durch hochverdünnte Substanzen. Dem liegt das Prinzip zugrunde, dass eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen eine bestimmte Krankheit auslöst einem kranken Menschen hilft, diese Krankheit zu lindern. Der Begründer der Homöopathie ist der deutsche Arzt Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843). Ein weiterer wichtiger Vertreter der Homöpathie ist der Russe Semjon Nikolajewitsch Korsakow. Er gilt als Begründer der Korsakow-Methode beim Potenzieren. Die homöopathischen Arzneimittel werden bei Korsakow nach der Einglasmethode gefertigt.  Diese Methode steht im Gegensatz zu Hahnemanns Mehrglasmethode.

Dr. Samuel Hahnemann

Die Homöopathie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • ​Homöopathie ist eine "ärztliche" Heilmethode. Das bedeutet, in Deutschland dürfen nur Ärzte (mit einer Zusatzausbildung) Homöopathie als Therapieform anbieten. Ebenso dürfen dies Heilpraktiker tun.  In Österreich darf diese Heilmethode nur von Ärzten durchgeführt werden. In der Schweiz können sowohl Ärzte, als auch diplomierte Naturheilpraktiker die Homöopathie als Therapieform ausüben.

  • Die Substanzen der verwendeten Arzneien kommen hauptsächlich aus dem pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Bereich.

  • Die verwendeten Substanzen sind hochgradig verdünnt (potenziert) und verschüttelt. Die Potenzierung - auch Dynamisieren genannt - ist ein vordefinierter, komplizierter und zeitaufwendiger Prozeß.

  • Ein Arzneimittel besteht immer nur aus 1 potenzierten Substanz. Eine Vermischung mehrerer potenzierter Substanzen ist nicht zulässig.

  • Die Verordnung von homöopathischen Arzneimitteln wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip durchgeführt. Es werden diejenigen Substanzen verordnet, die bei einem gesunden Menschen die Krankheit auslösen, an der der Kranke leidet.

  • Die verabreichten Medikamente wurden vorher an gesunden Menschen geprüft.

  • Die Medikamente werden den Patienten erst nach einer ausführlichen Anamnese verabreicht. Die Verordnung der Medikamente wird quasi individuell an jeden Patienten angepasst.

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Auf NetDoktor finden Sie eine gute Übersicht und Beschreibung homöopathischer Arzneimittel.

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Schüssler Salze

Die Therapie mit Schüssler Salzen basiert auf der Annahme, dass die Ursache von Krankheiten in Störungen des Mineralhaushaltes der Körperzellen liegt. Durch Verabreichung von Schüssler Salzen können diese Störungen beseitigt werden. Die Schüssler Salze selbst beheben aber nicht den Mangel an Mineralstoffen. Sie erleichtern nur die Aufnahme der Mineralien in die Zelle. Deshalb ist es unbedingt notwendig, zusätzlich zu den Schüssler Salzen dem Körper auch echte Mineralstoffe zuzuführen.

Schüssler Salze

Die Schüssler Salze wurden vom gleichnamigen Arzt Wilhelm Schüssler entwickelt. Er untersuchte Veröffentlichungen verschiedenster Ärzte, wonach Krankheiten durch einen Mangel an mineralischen Salzen entstehen.

Schüssler Salze, Tablettenform

(CC0 Creative Commons)

Nach dieser Theorie wird ein Körper dann anfällig gegenüber Krankheiten, wenn der Mineralstoffhaushalt in den Zellen nicht im Gleichgewicht ist. Daher sind mineralische Salze für die Funktionsfähigkeit der Zellen wichtig. Die Ursache einer Unterversorgung der Zellen mit Mineralsalzen liegt ncht in der geringen äußeren Zufuhr dieser Mineralstoffe, sondern an der mangelnden Fähigkeit der Zelle, diese aufzunehmen. Die Aufgabe der Schüssler Salze ist es, diese Störung zu beseitigen.

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Da die Salze aber in ihrer natürlichen Form die Zellen nicht erreichen würden, müssen diese - wie in der Homöopathie - verdünnt/potenziert werden. Dadurch wird es möglich, dass die Schleimhäute des Mundes und der Speiseröhre diese Salze aufnehmen und sie durch das Blut in die Zellen transportieren.

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Schüssler reduzierte die in Geweben vorkommende Salze auf 12 Basissalze. Dadurch konnte er - im Gegensatz zur Homöopathie - ein übersichtliches Verfahren zur Behandlung von Krankheiten entwicklen. Schüssler nannte diese 12 Basissalze "biochemische Funktionsmittel".  Jeder dieser Salze wirkt auf bestimmte Funktionen des Körpers ein.

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Eine Auflistung der 12 Schüssler Salze finden Sie u.a auf der WEB-Seite "Gesund.at". Nachdem die Wissenschaft in der Zeit nach Schüssler noch weitere mineralische Salze gefunden hatte, wurden die Schüssler Salze noch um 15 sogenannte Ergänzungsmittel erweitert. Welche Salze für welche Krankheiten geeignet sind, finden Sie auf unserer Bücherseite.

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Die Bachblütentherapie wirkt über den Umweg des Gefühls- und Seelenzustands auf die Krankheiten des Körpers ein. Der englische Arzt Dr. Edward Bach (1886 - 1936) vertrat die Ansicht, dass Störungen auf der seelischen, geistigen und emotionalen Ebene zu organischen Störungen und Krankheiten führen kann.  In den Bachblüten-Essenzen ist lt. Bach die energetische und geistige Kraft der zugrundeliegenden Pflanzen enthalten. Durch Einnahme der Bachblüten-Tropfen kann diese Kraft allfällige Blockierungen im bioenergetischen Feld des Menschen auflösen.

Bachblüten

Bachblüten    (CC0 Creative Commons)

Dr. Bach unterschied 7 Gruppen von Gemütsstörungen und entwickelte für jede dieser Gruppen bestimmte Pflanzenextrakte. Die Grundsubstanz der Bachblütentropfen besteht aus wässrigen Auszügen von 37 verschiedenen wild wachsenden Blüten. Dazu kommt noch die Essenz "Rock Water" und die sogenannten "Notfalltropfen". Beim Rock Water handelt es sich um  natürliches Quellwasser. Natürliches Quellwasser entspringt aus reinen, unberührten Felsenquellen. Es ist mit der Energie der Sonne aufgeladen und mit der Energie des Ursprungsortes dieser Quelle. Die 37 bzw. 38 Bachblüten entsprechen 38 unterschiedlichen Persönlichkeitsprofilen. Die negativen Seiten dieser Persönlichkeitsprofile spiegeln sich in den 38 Bachblüten wider. Die sogenannten Notfalltropfen dienen als Erste Hilfe Mittel bei körperlichen und seelischen Ausnahmezuständen.

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Die Bachblütenessenzen werden in Form von Tropfen verabreicht. Diese Tropfen sind hochverdünnt und werden jeweils aus einer einzelnen Blüte hergestellt. Die Behandlung eines negativen Seelenzustands kann mit einer einzelnen Blütenessenz durchgeführt werden oder mittels einer Kombination aus verschiedenen Essenzen.  Idealerweise wird die richtige Kombination der Bachblüten durch Gespräche mit einem Therapeuten unterstützt.

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Die Einnahme von Bachblüten ist mit keinen Nebenwirkungen verbunden. Sie kann mit allen medikamentösen Therapien kombiniert werden. Da die meisten Bachblüten-Essenzen jedoch Alkohol enthalten, sollten Alkohlkranke, die abstinent leben auf die Einnahme derselben verzichten.

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Informationen über die Herstellung von Bachblüten, verschiedenen Therapien, Zielgruppen für Bachblüten Therapien u.v.a.m. finden Sie auf WEB-Seite von www.gesund.at.

c) Komplementärmedizin

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Die Osteopathie ist eine Behandlungsmethode, die den Menschen als eine Einheit betrachtet. Der Begründer der Osteopathie -  Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) - postulierte, dass alle Krankheiten der Menschen auf Beeinträchtigungen der Struktur seiner Muskeln, Gelenke und Bänder beruhen. Und diese Beeinträchtigungen mindern auch die Funktionsfähigkeit seiner inneren Organe.

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Wenn man die Ursachen dieser Beeinträchtigungen findet und beseitigt, werden die betroffenen Körperteile wieder beschwerdefrei.

Die Osteopathie ist eine typische Komplementärmedizin. Sie erhebt nicht den Anspruch, nur sie allein könne mit ihrer Methode Menschen von ihren Beschwerden befreien. Sie füllt vielmehr eine Behandlungslücke in der klassischen Schulmedizin aus, die dort nicht behandelt wird. Die Wirksamkeit der Osteopathie wird u.a. auch dadurch belegt, dass bereits zahlreiche Krankenkassen im deutschsprachigen Raum die Behandlungskosten dafür übernehmen.

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Die Osteopathie ist eine "Manuelle Medizin". Das heißt, sie wird vollständig mit den bloßén Händen des behandelnden Therapeuten ausgeführt. Der Osteopath spürt mit seinen Händen die Ursachen für Schmerzen auf und behandelt sie anschließend. Dabei bezieht er alle Bereiche des menschlichen Organismus in die Untersuchung und Behandlung ein. Dazu gehört sowohl das Muskel- und Skelettsystem, wie auch die Organe im Brust-, Bauch- und Beckenbereich (Viszerale Osteopathie). Eine weitere Spezialdisziplin der Osteopathie beschäftigt sich mit der Behandlung des Schädels, des Nackens, des Zungenbeins, des Brustkorbs, der Wirbelsäule, des Kreuzbeins, des Zwerchfells und der Füße (Kraniosakraltherapie).

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Einen guten Überblick über die Wirkungsweise und die Therapie-Möglichkeiten der Osteoperose finden Sie auf der WEB-Seite von "Naturheilkunde Aktuell".

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Die Osteopathie gilt in Deutschland als Heilkunde. Das bedeutet, sie darf nur von Ärzten oder Heilpraktikern ausgeübt werden. In Österreich ist die Osteopathie gesetzlich nicht geregelt. In der Regel wird die Osteopathie in Österreich von Ärzten (unabhängig welcher Fachrichtung) oder Physiotherapeuten ausgeübt.  Für die Berufsausübung der Osteopathie in der Schweiz  ist es notwendig, dass Osteopathen ein interkantonales Diplom der GDK vorweisen können.

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Phytotherapie

Unter Phytotherapie versteht man die Behandlung von Krankheiten mittels Heilpflanzen.  Sie ist nicht zu verwechseln mit der Homöopathie, bei der die Wirkstoffe bis in die Unendlichkeit verdünnt werden. Die Phytotherapie hält sich an naturwissenschaftliche Grundsätze. Die Qualität der Arzneimittel kann mit medizinisch-naturwissenschaftlichen Methoden überprüft werden. Die Qualität und die Wirkstoffkonzentration ist bei Arzneimitteln der Phytotherapie gleichbleibend, unabhängig von Ernteschwankungen, Witterungseinflüssen, Saatgut etc.

Pfefferminze       (CC0 Creative Commons)

Bei der Phytotherapie können alle Teile einer Pflanze verwendet werden. Beginnend mit den Blättern, Blüten, Stengel, Knospen, Früchte, Samen bis ins Wurzelwerk. Die Verabreichung der Heilpflanzen kann auf verschiedenste Weise geschehen. Sie reicht von Kräutertees über Umschläge, Bäder, Inhalationen bis zu Tabletten, Tropfen, Zäpfchen und Ölen. Siehe dazu auch die Beispiele auf der WEB-Seite von "Zentrum der Gesundheit".

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Viele Wirkstoffe der Phytotherapie sind heute gut erforscht und sie sind in ihrer Wirksamkeit bewiesen. Aus diesem Grund werden sie auch in der Schulmedizin eingesetzt. Obwohl aber die Wirkstoffe der Phytotherapie aus chemischer Sicht meistens identisch mit den Wirkstoffen der pharmazeutischen Arzneimitteln sind, müssen ihre Wirkungen nicht unbedingt gleich sein. Pflanzliche Heilmittel können zusätzlich über Elemente verfügen, die in den chemisch synthetisierten Arzneimitteln nicht vorhanden sind. Und im Zusammenspiel dieser zusätzlichen Elemente mit den Hauptwirkstoffen kann  die Wirksamkeit des pflanzlichen Heilmittels besser sein als die Wirksamkeit des chemischen Arzneimittels. Auch allfällig auftretende Nebenwirkungen sind bei der Phytotherapie oft geringer als bei den chemischen Präparaten. Auf der Erde sind dzt. ungefähr 500.000 verschiedene Pflanzenarten bekannt. Davon werden ca. 70.000 Pflanzenarten für die Behandlung von Krankheiten verwendet.

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Auch wenn phytotherapeutische Heilmitteln aus pflanzlichen Substanzen hergestellt werden, ist bei deren Einnahme Vorsicht geboten. Je nach Dosierung können auch bei diesen Heilmitteln Nebenwirkungen auftreten. Abhängig von der Konzentration der Wirkstoffe fallen pflanzliche Heilmittel unter das Arzneimittelgesetz. Sie sind daran zu erkennen, dass sie über eine Zulassungsnummer verfügen. Die Zulassung von pflanzlichen Arzneimitteln ist ein komplizierter, mehrstufiger Prozess. Für die EU-Mitgliedsstaaten gibt es ein zentrales Zulassungsverfahren. Die Schweiz führt ein autonomes, nationales Zulassungsverfahren durch.

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Grundsätzlich können Arzneimittel aus Heilpflanzen auch von kräuterkundigen Menschen  hergestellt werden. Es empfiehlt sich aber, auf Kräuter aus der Apotheke zurückzugreifen. Nur dadurch ist gewährleistet, dass sie keine Verunreinigungen oder Pestizide enthalten und dass die Qualität gleichbleibend ist.  Kräuter oder Tees aus dem Supermarkt besitzen nicht den Qualitätsstandard, wie Heilpflanzen aus den Apotheken.

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Alle wichtigen Informationen über pflanzliche Naturheilmittel finden Sie in dem Standardwerk zur Pflanzenheilkunde "Grüne Apotheke". Gut gegliedert, übersichtlich und verständlich. Wer Pflanzenheilmittel selbst herstellen möchte, sei auf das Buch von Melanie Wenzel mit dem Titel "Meine besten Heilpflanzenrezepte" verwiesen. Melanie Wenzel ist Heilpraktikerin und war in dieser Tätigkeit öfters in der WDR-Sendung "Daheim und unterwegs" zu sehen.

Kneippmedizin

Die Kneippmedizin hat das Ziel, den Allgemeinzustand des Körpers zu verbessern. Die bekannteste Therapie von Kneipp sind die Wasseranwendungen. Die bekanntesten Wasseranwendungen sind  Wechselbäder, Wassertreten, Bäder, Aufgüsse, Dämpfen und Schneelaufen. Die Wasseranwendungen sind jedoch nur eine von 5 Säulen, auf denen die Kneippmedizin beruht. Die weiteren 4 Säulen sind eine gesunde Ernährung, körperliche Bewegung, die Heilkräfte der Natur und eine bewusste Lebensführung.

 

Die Wasseranwendungen können ohne ärztliche Aufsicht selbst durchgeführt werden. Jedoch ist die Kneipptherapie dann am wirkungsvollsten, wenn sie im Rahmen eines Kuraufenthalts mit fachmännischer therapeutischer Anleitung durchgeführt wird.

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Die Wirkungsweise der Kneipp-Therapie beruht auf einer Reizreaktion. Der Körper reagiert auf die eine oder andere Weise auf äußere Reize. Bei der Kneipp-Therapie werden durch die Wasseranwendungen bewusst solche Reize erzeugt, die die erwünschte Reaktion des Körpers einschließlich der inneren Organe hervorrufen. Auslöser dieser Reize ist das Wasser. Das Wasser verursacht im Körper thermische, physikalische, elektrische und chemische Reize. 

Kenippkur

Kneippkur aus einem Buch von 1894

Genehmigung CC BY-SA 3.0,   Originalbild 

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Bei den Wasseranwendungen gilt es, einige Prinzipien einzuhalten:

  • Akute Krankheitsprozesse erfordern einen kalten Reiz, chronische erfordern warme und schonende Wechselreize

  • Die Reaktion auf die Wasseranwendungen sollte ein Wohlgefühl sein

  • Alle Kaltreize dürfen nur auf einen warmen Körper angewendet werden

  • Nach jeder Wasseranwendung wird eine Phase der Wiedererwärmung des Körpers benötigt

  • Keine Kneipp-Anwendung sollte unnmittelbar vor oder nach den Mahlzeiten erfolgen

  • Zwischen den einzelnen Kneipp-Anwendungen sollte immer eine zeitliche Pause erfolgen

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Eine sehr detaillierte und verständliche Beschreibung der Kneipp-Anwendungen und deren Wirkungsweise finden Sie auf der Seite des Naturheilmagazins.

Komplemtärmedizin und Krebs

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Coming soon

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2. Naturheilmittel versus chemischer Präparate

Eine Gesundheitsstudie der Firma Philips aus dem Jahre 2015 zeigt, dass Naturheilmittel im Aufwind sind.  Das bedeutet, dass die Menschen  immer häufiger auf pflanzliche Arzneimittel anstatt auf chemischen Arzneimittel zurückgreifen. Das bedeutet aber auch, dass bei Zunahme dieses Trends den großen Pharmakonzernen Milliardenumsätze verlorengehen. 
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Daher war es nicht verwunderlich, dass im April 2011 die EU-Richtlinie THMPD in Kraft trat, die es den kleinen Arzneimittelherstellern fast unmöglich machte, ihre auf Heilpflanzen basierenden Arzneimitteln weiterhin in Apotheken zu verkaufen. Durch Inkrafttreten dieser EU-Richtlinie müssen seit dem April 2011 traditionelle pflanzliche Arzneimittel  die gleichen Zulassungsverfahren durchlaufen, wie die chemischen Präparate der großen Pharmakonzerne. Diese Zulassungsverfahren beinhalten physikalische, chemische, mikrobiologische sowie pharmakologische und toxikologische Tests. Sind diese Testreihen nicht erfolgreich, entziehen die Kontrollbehörden diesen Naturheilmitteln die Zulassung. Dann dürfen Apotheken diese Präparate nicht mehr verkaufen.

Keine der Klein- und Mittelbetriebe, die Naturheilmittel produzieren sind jedoch in der Lage diese teuren und zeitraubenden Tests durchzuführen. Das bedeutet  das Aus für viele Kräuter, Heilpflanzen und Naturheilmittel,  die bis heute ihre Wirksamkeit unter Beweis stellten.  Seit 2011 gibt es daher  in den europäischen Apotheken über 60.000 naturheilkundliche Medikamente weniger, als vor dem April 2011.  Das bedeutet, dass nunmehr die großen Pharmakonzerne dieses Milliardengeschäft abwickeln. 

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